27.03.2003

Newsletter boeses:oesterreich 0303

Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!

Ganze drei Monat Schmierentheater dauerte es bis sich die alte Koalition aus Konservativen und Rechstextremen dazu durchringen konnte, der Oeffentlichkeit mitzuteilen, dass sie auch die neue ist. Entsprechend steht die Regierungsbildung natuerlich im Mittelpunkt dieser Ausgabe, aber auch sonst hat sich wieder einen Menge Lesenswertes angesammelt. Eine rein organisatorische Anmerkung noch: In Zukunft gibt es den Newsletter wieder monatlich, nur letztes Monat war schon recht klar, dass es bald eine neue Regierung geben wird, also haben wir uns wieder zu einer Doppelausgabe entschlossen.

Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser Newsletter sein soll, und warum wir ihn machen:

boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die aktuelle Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der FPOe/OeVP Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns dazu, da wir bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen Zustand in Oesterreich speziell in anderen Laendern sehr gering ist. Die Regierung hat es geschafft, dass mit der Diskussion ueber die EU-"Sanktionen" der alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem Blickfeld der internationalen Oeffentlichkeit verschwand. Mittlerweile sind die "Sanktionen" aufgehoben, etwas das in Oesterreich durch (fast) alle politischen Gruppierungen als Sieg gefeiert wurde, das "Interesse" an der Entwicklung Oesterreichs noch weiter geschrumpft. Die befuerchtete "Normalisierung" der rechts-rechtsextremen oesterreichischen Regierung schreitet voran, Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende in Oesterreich sind darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es auch aeusserst erwuenscht, dass dieser Newsletter so breit wie moeglich verteilt wird, damit so viele Menschen wie moeglich von den Zustaenden in Oesterreich erfahren. Also: Verbreiten, verbreiten, verbreiten! Natuerlich ist es ebenso moeglich dieses Material (auch auszugsweise) fuer Zeitschriften zu verwenden, schickt uns halt zumindestens ein Mail, wenn ihr dies tut.

Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch oder englisch!!) an:

raw@raw.at

Viel Spass beim Lesen!

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[1] Die neue alte Regierung
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[2] Querschuesse aus Kaernten
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[3] Rechtsextreme Vielfalt
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[4] Der Autor Joerg Haider
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[5] Hungerstreik bei Radio dva
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[6] Haider reist nach Berlin
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[7] "Zur Zeit" wirbt fuer Neonazis
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[8] Buergerwehr in Finanznoeten
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[9] Graz - eine oesterreichische "europaeische Kulturhauptstadt" - eine Fortsetzung
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[10] Hoechstgericht laesst Prozess zu "Operation Spring" wiederholen
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[11] Viele neue mies bezahlte Jobs fuer Frauen
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[12] Asyl.at
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[13] Rueckkehrberatung
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[1] Die neue alte Regierung
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Nachdem Bundeskanzler Schuessel drei Monate damit verbracht hat mit allen im Parlament vertretenen Parteien zu "sondieren" diskutieren und zu verhandeln, stand fest, dass die "alte" schwarz-blaue Regierung aus der konservativen OeVP und der rechtsextremen FPOe eine Neuauflage erleben wuerde. Vergessen offensichtlich, dass sich die beiden Partner erst vor kurzem heillos zerstritten hatten, die OeVP betonte, dass mit so einer - dermassen innerlich zerstrittenen Partei - kein Staat zu machen sei. Doch die FPOe hatte sich der OeVP von allen Parteien in den Verhandlungen am bedingungslosesten an den Hals geworfen, und das will schon was heissen, schliesslich waren ja auch die Gruenen sehr bemueht sich in einem Anfall von offensichtlichen Selbstmordgeluesten an die Troege der Macht zu bringen - ein Unterfangen das offensichtlich nur durch den Unwillen von Bundeskanzler Schuessel hoechstpersoenlich verhindert werden konnte, inhaltlich bestand bereits weitgehende Uebereinstimmung.

Doch zurueck zur tatsaechlichen neuen Regierung: Natuerlich gab es auch in der OeVP Stimmen, die sich gegen die Neuauflage von schwarz/blau ausgesprochen haben, da die ohnehin intern schon zerstrittene FPOe durch ihre massiven Verluste bei der Nationalratswahl (siehe boeses:oesterreich 1102/1202) nicht gerade ein zuverlaessigerer Partner geworden sei, so zum Beispiel vom maechtigen niederoesterreichischen Landeshauptmann Erwin Proell geaeussert. Doch auch fuer all die Zweifler wurden dann halt sehr pragmatische Loesungen gefunden: So bekam der Neffe des Landeshauptmanns, Josef Proell, den Posten als Landwirtschaftsminister, die zweifelnde Tiroler OeVP wurde ebenso mit einem Posten, dem des neuen Verteidigungsministers Guenther Platter, besaenftigt, wie die oberoesterreichische Fraktion, die mit Helmut Kukacka einen Staatssekretaer im Infrastrukturministerium spendiert bekam. Doch auch fuer die FPOe gibt es solche personellen "Zuckerln": Mit Ursula Haubner wird niemand anders als Joerg Haiders Schwester neue Gesundheitsstaatssekraeterin.

Ebenfalls von FPOe-Seite her neu in der Regierung ist der Voralberger Hubert Gorbach, der dem Kurzzeit-FPOe-Chef Matthias Reichhold ins Infrastrukturministerium folgt, und damit bereits der vierte entsprechende Minister in drei Jahren schwarz-blauer Liaison wird. Als Sport-Staatsekretaer neu hinzugekommen ist Karl Schweitzer, der sich 1992 in seiner Rolle als FPOe-Bundesgeschaeftsfuehrer schuetzend vor zwei Neonazis - die er selbst als "Mitglieder unserer Bewegung" bezeichnete - stellte, die zuvor den juedischen Friedhof in Eisenstadt geschaendet hatten.

In der Regierung verblieben sind Haiders Ex-Anwalt und persoenlicher Freund Dieter Boehmdorfer, der unauffaellige Gesundheits-Staatsekretaer Reinhart Waneck und FPOe-Chef und neuer Vizekanzler Herbert Haupt, der weiterhin das Sozialministerium inne hat, auch wenn er einzelne Agenden an das neu geschaffene Ministerium fuer Frauen und Gesundheit - und somit an die OeVPlerin Maria Rauch-Kallat - abgeben muss. Einen weiteren Ministerposten verloren hat die FPOe durch den Parteiaustritt von Karl-Heinz Grasser, der der neuen Regierung nun als parteifreier Finanzminister angehoert.

(Quellen: http://derstandard.at / http://www.orf.at)

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[2] Querschuesse aus Kaernten
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Kaum gibt es eine neue schwarz/blaue Regierung, schon macht ihr Joerg Haider wieder das Leben ein bisschen spannender: Zuerst attestierte er Bundeskanzler Schuessel - nicht einmal eine Woche nach der Regierungsangelobung - sich in einem "Machtrausch" zu befinden, und kuendigte an, dieser werde fuer seine Demuetigungen "bitter bezahlen", nur um dieses Versprechen wenige Tage spaeter bereits einzuloesen: In seiner Funktion als Landeshauptmann von Kaernten kuendigte er ein Referendum an, dass die Bildung eines "Freistaates" Kaernten nach dem Vorbild Bayerns zum Ziel habe. Die Bezeichnung Freistaat solle zur Staerkung der eigenen und landestypischen Identitaet beitragen. Denn in keinem anderen Bundesland seien die Wurzeln zu Volkskultur oder heimischen Liedgutes so stark ausgepraegt wie in Kaernten, so Haider.

Aber auch parteiintern wuetet Haider wieder: Vor allem die Gehaltsfortzahlung fuer Ex-Vizekanzlerin Riess-Passer und Ex-Infrastrukturminister Reichhold, die trotz Ausscheiden aus der Politik nicht auf ihr Ministergehalt verzichten wollten, sorgte fuer einige Aufregung in den selbsterannten Anti-Privilegienpartei. Haider droht in diesem Zusammenhang sogar mit einer Abspaltung der Kaerntner Landesgruppe von der Bundespartei, da er nicht mehr bereit sei "unser Ansehen und unser Image ruinieren zu lassen". Zwar wurde das Problem mit der Gehaltsfortzahlung mittlerweile beigelegt - da beide ab Mai in die Privatwirtschaft wechseln - aber das Haidersche Damoklesschwert haengt weiter ueber dem Kopf von Parteiobmann Haupt, den Haider kuendigte an sieben FPOe-Abgeordnete im Nationalrat - er nennt sie die "Glorreichen Sieben" oder wahlweise die "wahre FPOe" - jederzeit auf seiner Seite zu haben. Bereits sechs Abgeordnete koennten die FPOe/OeVP-Mehrheit im Parlament kippen.

(Quelle: http://derstandard.at)

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[3] Rechtsextreme Vielfalt
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Das Bildungsministerium steht weiterhin im Zentrum geschichtsrevisionistischer Bestrebungen in Oesterreich (siehe boeses:oesterreich 11/1202). Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (OeVP) bestellte im Zuge des neuen Universitaetsgesetzes gleich mehrere rechtsextreme Burschenschafter zu Universitaetsraeten. Friedrich Stefan - er sitzt im Unirat der Universitaet Wien - ist etwa Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft Olympia (siehe z.B. boeses:oesterreich 0103). In einem seiner Texte heisst es: "Durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges ist das deutsche Volk in seiner Identitaet bedroht. Es befindet sich noch immer in der Gewalt der Siegermaechte." Weitere Eckpfeiler universitaerer "Vielfalt" (E. Gehrer) sind nunmehr Gerhard Pendl, Mitglied der Wiener Burschenschaft Oberoesterreicher Germanen und Autor des rechtsextremen Monatsblattes Aula, Udo Losert (Mitglied der Wiener Grenzlandsmannschaft Cimbria) und Peter Weiss (Chef des rechten Wiener Karolinger -Verlages). Was sie von der - ohnehin recht sanften - Kritik der Unis haelt, erlaeuterte die Bildungsministerin in einem Interview wie folgt: es sei "unredlich, unbescholtene Personen dermassen in der Oeffentlichkeit darzustellen" .

(Quelle: http://derstandard.at)

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[4] Der Autor Joerg Haider
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In seinem neuen Buch "Zu Gast bei Saddam - Im 'Reich des Boesen'" berichtet FPOe-Landeshauptmann Joerg Haider ueber seine wiederholten Reisen zum irakischen Diktator Saddam Hussein. So lobt er die philosophischen Gespraeche - unter anderem ueber die "elementaren Interessen zur Einigung der arabischen Nation gegenueber dem Zionismus" - sowie die freundliche und entspannte Atmosphaere. Auch zeigt er sich begeistert von der Atmosphaere der Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit, in der die Gespraeche stattgefunden haben.

(Quelle: http://derstandard.at)

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[5] Hungerstreik bei Radio dva
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In den unbefristeten Hungerstreik sind MitarbeiterInnen des slowenischsprachigen freien Radios dva in Kaernten getreten. Der oeffentlich-rechtliche Sender ORF hat die Kooperation mit Radio dva eingestellt. Somit war die Weiterexistenz von dva so massiv gefaehrdet, dass es bereits Anfang Maerz zu einem befristeten Hungerstreik kam. Die Bundesregierung wurde aufgefordert, Massnahmen zu treffen, die den Fortbestand des Senders sichern sollen. Nachdem bis Maerz keine Reaktion seitens der OeVP/FPOe-Regierung kam, wurde nun der unbefristete Hungerstreik aufgenommen.

Die Regierung hat offensichtlich ein Interesse daran, alles, was in den deutsch-oesterreichischen Einheitsbrei nicht hineinpasst, einfach abzuwuergen, eine Unterstuetzung der Kaerntner Landesregierung ist ohnehin nicht zu erwarten, wehrt sich doch Landeshauptmann Joerg Haider standhaft, ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes umzusetzen, das die zusaetzliche Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln vorschreibt. Die Einstellung der Kooperation wird nicht auf finanzielle Schwierigkeiten, sondern eher auf politische Hintergruende zurueckgefuehrt. In dieser Angelegenheit wird das Europaeische Parlament und der Europarat informiert werden. Fuer die Redakteurin Marica Stern-Kusej ist das Radio eine dringende Notwendigkeit fuer die Volksgruppe als Teil des normalen Lebens. Es gab ueber 8.000 Unterschriften fuer den Weiterbestand des Senders, die an Bundeskanzler Schuessel (OeVP) ueberreicht wurden. Reaktion gab es keine.

Der ORF verweist indes darauf, dass der Handlungsbedarf bei der Bundesregierung liege. Der ORF habe auf Druck gehandelt, denn Schuessel habe erklaert, wenn das Paket in der Volksgruppenfrage (von den Betroffenen, Anm.) nicht angenommen werde, werde es auch kein Radio mehr geben. So nach dem Motto: "Friss oder stirb!" Sollte nicht doch noch eine Loesung zustande kommen, wird Radio dva am 1. April den Sendebetrieb einstellen muessen. Und damit ist ein weiterer Schritt zur Eindeutschung gesetzt.

(Quelle: http://derstandard.at)

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[6] Haider reist nach Berlin
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Bewacht von einem halben Dutzend Naziskins hielt Joerg Haider Mitte Maerz in Berlin eine Rede im Rahmen der Dienstagsgespraeche des deutschen Rechtsextremen Hans-Ulrich Pieper. Begleitet von Kaerntens FPOe-Chef Martin Strutz lobte er Oesterreich und vor allem dessen "groessere Meinungsfreiheit", so koenne man hierzulande seine Ansichten ueber Auslaender frei aeussern, waehrend dies in Deutschland wegen der vorherrschenden political correctness "nur in einer kleinen Runde wie hier" getan werden duerfe. Ausserdem lobte er vor versammelter Rechtsextremistenschaft und unter tosendem Applaus die strengen Zuwanderungsregelungen in Oesterreich.

(Quelle: http://derstandard.at)

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[7] "Zur Zeit" wirbt fuer Neonazis
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Die von der OeVP/FPOe-Regierung besonders gefoerderte FP-nahe Wochenzeitung "Zur Zeit" wirbt in einem Artikel fuer die Homepage von Radio Freiheit. Die als neonazistisch zu bezeichnende Homepage wird von Waldemar Maier (NPD) gestaltet. Im Verfassungsschutzbericht zu Maier findet sich folgende Anmerkung: "Ein weiteres Bekenntnis zur Volksgemeinschaft und zu einem volksbezogenen Sozialismus legte das Redaktionsmitglied der Deutschen Stimme Waldemar MAIER in der Februar-Ausgabe ab. Unter der Ueberschrift ‚Anspruch und Wirklichkeit der Demokratie in Deutschland’ erklaerte MAIER, das Wohlergehen der 'Nutzniesser des herrschenden Systems’ beruhe auf der Unfreiheit der Nation und der Zerstoerung der Volksgemeinschaft."

Diese Seite wird von "Zur Zeit" so beworben: "Mischung aus Musik und Wortmeldungen, zumeist sehr pointierte Kommentare zu aktuellen Geschehen oder spezifische Informationen aus der Dissidentenszene der BRD"

(Quelle: http://www.doew.at)

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[8] Buergerwehr in Finanznoeten
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Nach dem Debakel der FPOe bei der Grazer Gemeinderatswahl kommt nun auch die von der Grazer FPOe gegruendete Buergerwehr in arge Finanzschwierigkeiten. Der Betrieb ist nur noch bis Ende Maerz gesichert, wie vom "Verein der Buerger fuer Schutz und Sicherheit" bestaetigt wurde. Der Hauptfinanzier, die Grazer FPOe, muss nach der Wahlniederlage den Verlust von 160.000 Euro pro Jahr hinnehmen.

Die Buergerwehr geriet bereits mehrfach in die Schlagzeilen. Ihr Vorsitzender, ein Bundesheeroffizier, musste im Vorjahr zuruecktreten, weil er alkoholisiert einen Autounfall verursacht hatte. Die selbsternannten DrogenfahnderInnen mussten auch bald ein anderes Betaetigungsfeld finden, da ihre Auftritte immer wieder von "Jubelbekundungen" gestoert wurden. Das Betaetigungsfeld verlagerte sich daraufhin von Parkueberwachung hin zur Ausforschung von Parkvergehen. Aber auch dort wurden die "Hilfssherrifs" dermassen in die Flucht gejubelt, dass sie von einer privaten Bewachungsfirma Schutz anforderten. Peinlich, peinlich!

(Quelle: http://derstandard.at)

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[9] Graz - eine oesterreichische "europaeische Kulturhauptstadt" - eine Fortsetzung
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#Turbulente Gemeinderatswahlen

Die OeVP wurde mit ihrem Spitzenkandidaten Siegfried Nagl und 36% der abgegebenen Stimmen staerkste Partei im Gemeinderat und die FPOe kollabierte von vormals 27% auf 8%. Die SPOe verlor Stimmen, wurde zweitstaerkste Partei und eine oesterreichweit einzigartige Ueberraschung bot die Grazer KPOe, die mit 20% noch vor den Gruenen drittstaerkste Partei wurde. Bei der FPOe zog Peter Weinmeister, Stadtparteiobmann, Spitzenkandidat, Unterstuetzer der Buergerwehr und Erfinder des Wahlkampfslogans "Drogendealer in die Karlau (anm.: Strafvollzugsanstalt in Graz) statt in den Gemeindebau" (eine rassistische Anspielung gegen vermeintliche "schwarze Drogendealer") bereits Konsequenzen aus den Wahlen und ist zurueckgetreten.

(Quelle: http://derstandard.at)

#Polizei und Fremdsprachen

Ein Kuenstler spielte vergangenes Jahr in einem Grazer Café elektronische Musik, als er von Polizeibeamten aufgefordert wird, die Musik leiser zu drehen. Der Kuenstler beschliesst das Konzert zu beenden und da auch Gaeste aus den USA anwesend sind, erklaerte er ihnen die Gruende dafuer auf englisch. Ploetzlich rufen die Beamten Verstaerkung, fesseln den Kuenstler und verhaften ihn vor den Augen des entsetzten Publikums wegen "Widerstand gegen die Staatsgewalt". Bei der nun folgenden Verhandlung gab ein Beamter, der nach eigenen Angaben seine Englischkenntnisse noch aus seiner Schulzeit bezieht, als Grund fuer die Amtshandlung an, in der englischen Rede des Kuenstlers das Wort „Idiot“ gehoert zu haben. Dem widersprechen aber alle Zeugenaussagen und der Konzertmitschnitt, worauf der Angeklagte noch vor der Anhoerung aller Zeugen vom Gericht freigesprochen wurde ....

(Quelle: http://derstandard.at)

#OeVP weiterhin Rechts auf Ueberholkurs

Ein Kunstprojekt erinnert daran, was fuer eine bedeutende Position die Nationalsozialisten in Graz hatten, die von ihnen spaeter als "Stadt der Volkserhebung" bezeichnet wurde. In einem Interview mit der Sueddeutschen Zeitung wurde Siegfried Nagl, der Spitzenkandidat der OeVP und wahrscheinlich naechste Buergermeister von Graz, auf diese Vergangenheit der Grazer und Grazerinnen angesprochen. Der meinte daraufhin, das die Grazer eben "begeisterungsfaehig" seien, damals halt nur "voellig fehlgepolt".

(Quelle: http://derstandard.at)

#"Drogenhochburg" Graz?

Der OeVP-Nationalratsabgeordnete Werner Miedl ist ein eifriger Kaempfer gegen die seiner Meinung nach verfehlten Drogenpolitik in Graz. So wollte er sich in Graz fuer eine Niederlassung einer britische Klinikkette, die auf schnellen Entzug von Heroinabhaengigen spezialisiert ist, stark machen. Abgesehen davon, das die angebotene Form des Entzuges hohe Kosten und intensive Nachbetreuung mit sich bringt, verlor der britische Klinikchef nach einer ersten vielversprechenden Pressekonferenz das Interesse, da ihm seiner Meinung nach die Drogensituation in Graz "nicht so dramatisch" erscheint und nicht genug "Klienten" vorhanden waeren.

(Quelle: http://derstandard.at)

#Ehemaliger FPOe-Stadtrat wegen sexueller Noetigung verurteilt

Ferdinand Spielberger, ehemaliger FPOe-Stadtrat, wurde vom Grazer Schoeffensenat der Sexuellen Noetigung schuldig gesprochen. Das Strafmass lautet: Vier Monate bedingt sowie 23.000 Euro Geldstrafe. Sogar sein Verteidiger gab zu, dass "da was war", und Spielbergers Sekretaerin "keine erfundene Geschichte aufgetischt" habe. Die Staatsanwaltschaft hatte Spielberger zwei Faelle von sexueller Belaestigung aus dem Jahr 1997 vorgeworfen. Von zwei Sekretaerinnen hatte er eindeutige Fotos aufgenommen. Es betraf vor allem die juengere Frau, die aeltere konnte die Uebergriffe abwehren. Ueber einen Personalvertreter der FPOe, dem sie die Vorkommnisse anvertrauten, wurde das Verfahren ins Rollen gebracht. Auch der damalige FPOe-Landeschef Michel Schmid und der Grazer FPOe-Chef Peter Weinmeister wurden informiert.

Ein Protokoll der beiden Frauen wurde angefertigt, die Affaere selbst aber vertuscht. Die FPOe-Ex-Staatssekretaerin Mares Rossmann war beim Aufsetzen des Protokolles dabei. Allerdings hatte auch sie keine Anzeige erstattet. Kommentar des Staatsanwaltes Peter Gruber: "Es war moralisch verurteilenswert und menschlich unter jeder Kritik." Da die beiden Frauen aus Angst um ihre Anstellung bei Spielberger lange keine rechtlichen Schritte eingeleitet haben, und daher ein Abhaengigkeitsverhaeltnis bestand, folgerte Gruber weiter: "I speib mi fast an, wenn ich von dieser verdammten Abhaengigkeit hoere."

(Quelle: DER STANDARD, Printausgabe, 12.2.2003)

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[10] Hoechstgericht laesst Prozess zu "Operation Spring" wiederholen
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Erst zu neun Jahren Haft verurteilt, dann der Freispruch. Und nun ein neuer Prozess gegen Immanuel C. Die Justiz hat sich damit zunaechst fein aus der Affaere gezogen. Denn haette der Oberste Gerichtshof den Freispruch aus zweiter Instanz bestaetigt, waere es zu einem Justizskandal gekommen. Ueber zwanzig Schuldsprueche aus der rassistischen, vermeintlichen Drogenrazzia "Operation Spring" gegen Schwarzafrikaner haetten damit neue aufgerollt werden muessen.

In all diesen Verfahren waren die Aussagen des anonymen Belastungszeugen "AZ 3000" fuer die zum Teil langjaehrigen Haftstrafen ausschlaggebend. Auch C. fasste aufgrund dieser Aussagen neun Jahre Haft aus. Der Kronzeuge hat seine Aussagen mittlerweile widerufen, da die Behoerden den Deal – Strafmilderung gegen Aussage – nicht eingehalten hatten. Der Anwalt von C., Lennart Binder, konnte den Kronzeugen ausforschen. Dieser zog die Aussage gegen C. zurueck. Darauf folgte der Freispruch in zweiter Instanz.

Der Oberste Gerichtshof entschied, dies sei keine ausreichende Begruendung, sei doch dem Kronzeugen in der ersten Verhandlung Glauben geschenkt worden. Somit wird ein weiterer Jusizskandal, wie schon bei der "Spitzelaffaere" (FPOe-nahe Polizeibeamten hatten FPOe-PolitikerInnen illegal mit Polizeidaten versorgt) von der betroffenen Justiz zugeschuettet.

(Quelle: DER STANDARD, Printausgabe, 12.2. 2003)

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[11] Viele neue mies bezahlte Jobs fuer Frauen
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Bis 2008 soll es nach einer Beschaeftigungsprognose im OeVP-regierten Bundesland Oberoesterreich 36.800 neues Arbeitsplaetze geben, 30.600 davon fuer Frauen. Allerdings handelt es sich dabei um schlecht bezahlte Jobs ohne Aufstiegschancen. Schon heute ist Oberoesterreich das Bundesland, in dem die Benachteiligung von Frauen im Berufsleben hoeher ist als im Bundesdurchschnitt. Die dabei am staerksten wachsende Branche ist das Dienstleistungsgewerbe. Die Haelfte der prognostizierten Arbeitsplaetze fuer Frauen entfallen demnach auf die Sparten Gesundheit, Gross-und Einzelhandel, Gastronomie sowie Fiseur und Kosmetik.

Die Arbeiterkammer folgert daraus: "In Oberoesterreich ist die geschlechterspezifische Trennung des Arbeitsmarktes besonders gross., und es gibt keine Anzeichen dafuer, dass sich diese geschlechtstypischen Berufsmuster von selber aufloesen werden." Die OeVP-dominierte Landespolitik hat, wen wunderts, bisher nichts zu einer Trendwende beigetragen.

(Quelle: http://diestandard.at)

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[12] Asyl.at
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Kaum ein Tag an dem keine Meldung ueber Verschlechterungen bzw. Brutalitaeten in Sachen Oesterreich und Migration an die Oeffentlichkeit treten. Waehrend das Innenministerium die Fluechtlingsbetreuung nun anstelle von katholischen und karikativen Organisationen einem kommerziellen Unternehmen uebertragen hat, setzen die Kaerntner Behoerden wieder einmal auf die Haerte der Strasse. 65 Asylbewerber wurden in einer Nacht und Nebel Aktion in ein Fluechtlingsheim in Niederoesterreich verlegt, wo sie nun hoechstens noch eine Woche in den Raeumlichkeiten einer Organisation fuer Rueckkehrberatung untergebracht sind. Dann winkt die Strasse. Fuenf der Asylsuchenden leiden ausserdem unter einem Trauma und standen deshalb in Kaernten in psychotherapeutischer Behandlung. Der gemeine Oesterreicher - hier in einem Leserposting einer linksliberalen Zeitung - fragt sich bei derartigen Randnotizen nur: "wer zahlt das?" Um weiter in guter alltagsrassistischer Manier auszufuehren: "Viele Oesterreicher wuerden eine Therapie benoetigen, koennen sich diese aber nicht leisten." Mit der Behandlungswuerdigkeit der oesterreichischen Psyche liegt er allerdings nicht ganz daneben.

(Quelle: http://derstandard.at)

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[13] Rueckkehrberatung
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Die "Rueckkehrberatung" der deutschen Firma "European Homecare" funktioniert bei weitem nicht so, wie es sich Innenminister Strasser (OeVP) vorgestellt hat. In der dreimonatigen Testphase, in der dem Privatunternehmen monatlich 55.000 Euro bezahlt wurden, traten von 600 "betreuten" Fluechtlingen 20 freiwillig die Heimreise an. Bereits fixiert wurde die Demontage der fuer „European Homecare“ errichteten Container und eine neue Ausschreibung fuer die Rueckkehrberatung, die auch unter mehreren Organisationen aufgeteilt werden kann.

(Quelle: http://derstandard.at)

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EPILOG
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Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet, schreibt uns einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob ihr das betreffende Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt, sonst muesst ihr euch halt an die netten Leute wenden, die diese Aussendung weitergeschickt haben ;-)))))

Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr). Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert alle unsere Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch in unseren Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal der Hinweis: Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).

Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage (https://raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach e-mail-Adresse ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen und ab damit!

In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal

KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!

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