02/1996

Bundesheer abschaffen! Kriegsdienst verweigern!

Waffen werden erzeugt, um auch eingesetzt zu werden!

Militärdienst und Rüstung stellen für uns Vorbereitung kriegerischer Handlungen dar. Wie auch immer es die Herrschenden drehen und wenden - Waffen werden gebaut um auch eingesetzt zu werden, und Soldaten werden ausgebildet, um zu töten. Jede Verschleierung dieser Tatsache (Stichwort: "Schutz und Hilfe - Unser Heer" ist der Versuch, unseren Widerstand zu schwächen.

Die riesige Rüstungsindustrie kann logischer Weise nur dann überleben, wenn es ständig kriegerische Auseinandersetzungen gibt. Deshalb gibt es von Seiten dieser Industrie und des Kapitals das stete Interesse an Kriegen. Als Beispiel erscheint uns hier der Krieg im ehemaligen Jugoslawien tauglich: Amerikanische und europäische Waffenhändler schielten gierig auf den neuen "Markt". Krieg bringt schließlich Geld. Tatsächlich wurden alle Seiten mit Waffen unterstützt und nationalistische Vorurteile geschürt. Die einzigen Gewinner dieser Auseinandersetzungen waren die Kriegshetzer. In Kroatien haben sich Firmen und Großkonzerne aus ganz Europa und den USA angesiedelt und ziehen aus den Ereignissen riesige Profite. Die alte Losung "Krieg und Leichen - die letzte Hoffnung der Reichen" hat sich auch hier bestätigt. übrigens: Vergewaltigungen sind nicht eine perverse Nebenerscheinung dieses einen Krieges, sondern Instrument eines jeden Krieges.

Wenn schon Kampf - dann Klassenkampf!

Wem das Militär "Schutz und Hilfe" zukommen läßt, ist klar: den Herrschenden. Die blutige Niederschlagung der ArbeiterInnen im Februar 1934 ist nicht vergessen und muß für immer eine Warnung sein, wessen Interessen das Bundesheer vertritt. Die Menschenjagd an "unseren" Grenzen, zur Abschottung des reichen Europas vor der von uns mitverschuldeten Armut der südlichen und östlichen Länder, macht deutlich, daß das Heer auch heute klar Stellung bezieht:

Gegen sozial Schwache und für die herrschende Klasse. Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß das Bundesheer eine der wenigen Institutionen im Land ist, die vom Sozialraubbau und den massiven Einsparungen nicht betroffen sind. Im Gegenteil. Während sozial Schwache, Frauen, alleinerziehende Mütter, StudentInnen, Krüppel, SchülerInnen, ArbeiterInnen und Arbeitslose bis an die Grenzen des Möglichen belastet werden, legt Verteidigungsminister Fasslabend neue Pläne für Waffenankäufe vor.

Soldaten sind Mörder!

Daß sich Fasslabend dann auch noch mit Rechtsextremen und Kriegsverbrechern öffentlich zeigt, ist kein Zufall. Die Bedrohung durch Regierung, Militaristen und Rechtsextremisten hat eine schon lange nicht mehr da gewesene Qualität erreicht und verlangt unseren erbitterten Widerstand.

Frauen ins Heer? - Bundesheer abschaffen!

Die in regelmäßigen Zeitabständen immer wieder auftauchende Forderung nach der Eingliederung von Frauen in das Heereswesen darf keineswegs als emanzipatorisch mißverstanden werden. Das österreichische Bundesheer strebt seit längerem eine Umstrukturierung in ein Berufsheer an. Die Eingliederung von Frauen in den bewaffneten Dienst käme einer schrittweisen Verwirklichung dieser Forderung gleich. Pseudo-Gleichberechtigungsslogans ala "Das Heer ist zu wichtig um es den Männern allein zu überlassen" sollen die wahren Beweggründe überdecken. Die Kriegstreiber haben erkannt, daß die theoretische Ausschließung der Hälfte der Bevölkerung aus ihren Reihen den Legitimationsdruck zur Bildung eines Berufsheeres wesentlich erschwert. Würden Frauen zum bewaffneten Heeresdienst zugelassen, könnte das Militär so in der Gesellschaft repräsentativer erscheinen.

Außerdem wird mit schöner Regelmäßigkeit die Tatsache, daß es auch jetzt schon Frauen beim Heer gibt, verschwiegen. In der österreichischen Armee arbeiten 3300 Frauen als Sekretärinnen, Putzfrauen und Krankenschwestern. Wir lehnen jeden Kriegsdienst, egal in welcher Form er geleistet wird, grundsätzlich ab. Die Forderung "Frauen zum Heer" wird von uns ebenso abgelehnt wie der herkömmliche Heeresdienst, der zum Großteil von Männern abgeleistet wird.

Auch Zivildienst ist Kriegsdienst!

Da der Zivildienst Teil der sogenannten "Umfassenden Landesverteidigung" (ULV) ist, betrachten wir den Zivildienst als Kriegsdienst. In einer militärischen Auseinandersetzung werden auch die Zivildienstleistenden für die Zwecke des Militärs eingesetzt. Auf diese Weise wird ein dichtes militärisches Netz geschaffen, mit dem Ziel, bei militärischen Auseinandersetzungen genug Menschen zu haben, die die Interessen der gerade Herrschenden vertreten. Es ist ebenso bezeichnend für dieses System, daß seit einiger Zeit Zivildiener nicht nur mehr für soziale Hilfsdienste herangezogen, sondern auch schon für Verwaltungsarbeiten bei der Polizei eingesetzt werden. Nicht außer acht gelassen werden darf auch die Tatsache, daß Zivildienst eine Form von Zwangsarbeit darstellt. Durch diesen Dienst werden junge Menschen einer strengen Hierarchie unterworfen und teilweise auch Militärgesetzen unterstellt.

Für eine solidarische, friedliche Gesellschaft!

Wir streben eine solidarische, gewaltlose und herrschaftslose Gesellschaft an. Militarismus, Kapitalismus, Männlichkeitswahn und Regierungen haben schon viel zu viel Schaden und Leid angerichtet und müssen ein für alle mal verschwinden.

"Wir brauchen keinen starken Mann, denn wir sind selber stark genug. Wir wissen selber was zu tun ist, unser Kopf ist groß genug! Aus dem Weg. Kapitalisten, die letzte Schlacht gewinnen wir! Schmeißt die Knarren weg Polizisten! Die rote Front und die schwarze Front - sind wir!" (Ton Steine Scherben)

Nie wieder Faschismus!
Nie wieder Krieg!

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