15.04.2011

Ungarns konservative Revolution

Vortrag

Nach den Parlamentswahlen im April 2010 konnten die Fidesz Bürgerliche Union (Fidesz-MPSZ) und ihr Vorsitzender Viktor Orbán mit ca. 53 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit erlangen. Für die sich offen rechtsextrem bekennende "Bewegung für ein besseres Ungarn" (Jobbik) stimmten um die 17 Prozent der ungarischen Bevölkerung. Ideologische Rückendeckung finden diese völkischen und demokratiefeindlichen Bewegungen in einer Gesellschaft, in der Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus weit verbreitet und populär sind. Die ungarische Nation, so scheint es, ist durch die Wahlen weit gehend zu einer geschlossenen Gesellschaft geworden, die sich nun auch offiziell als eine ethnisch-völkisch-homogene Volksgemeinschaft definiert. Auf ein Feindbild angewiesen, geht diese chauvinistische Politik einher mit der Gleichschaltung der Medien, der Kultur, der Wissenschaft und zum Teil mit der der Wirtschaft, wobei alle, die nicht als Teil des "magyarischen Volkstums" angesehen werden, einem gewaltigen psychischen und wirtschaftlichen Homogenisierungsdruck ausgesetzt sind. Die wohl am stärksten gefährdeten Gruppen, gegen die sich die Politik des Hasses richtet, sind Roma, Juden und Jüdinnen, als "verjudet" angesehene Kosmopoliten, Intellektuelle, Linksliberale, weiterhin Obdachlose und Homosexuelle.

Vortrag und Diskussion von und mit Magdalena Marsovszky.

Zeit: Mittwoch 18.05.2011 um 20:00 Uhr
Ort: w23 / Wipplingerstrasse 23, 1010 Wien

Eine Veranstaltung im Rahmen des que[e]r