15.04.2012

1. Mai in Wien: MAYDAY-Parade und Straßenfest

Auch dieses Jahr wird sich in Wien am 1. Mai was tun: Es gibt Vorbereitungstreffen und Aufrufe zu einer MAYDAY-Parade sowie zu einem Straßenfest in der Nähe des Praterstern.

Hier der Aufruf zur MAYDAY-Parade:

PREKÄR ARBEITEN? PREKÄR LEBEN?
1. MAI - 14h - MAYDAY

Die jährliche MAYDAY steht vor der Türe. Der 1.Mai wird wieder zum Anlass genommen um lustvoll und gemeinschaftlich die Straßen Wiens zu erobern und prekatisierung in verschiedenen Lebenslagen zu thematisieren. Das nicht arbeiten dürfen von Asylwerbenden steht dabei neben schlechten Löhnen von Supermarkbediensteten, unsicheren Werkverträgen von Medien- und Kulturarbeiter*innen. Durch die sich zuspitzende Krisendynamik des Kapitalismus wird das Leben nicht besser, Konkurrenz, Neid, steigende Preise und absteigende soziale Abischerung machen sich bemerkbar.

Das ist nicht das gute Leben wie wir es uns vorstellen! Lasst und vernetzen, tanzen und träumen. Finden wir Wege und Möglichkeiten um uns zu organisieren, setzen wir den Wahnsinn unsere Utopie und praktischen Widerstand entgegen. 

Die Vorbereitung für die Parade wurde erst recht kurzfristig begonnen, es gibt noch zwei Vorbereitungstreffen.

Auch für das Straßenfest gibt es noch ein Vorbereitungstreffen und einen Aufruftext:

Wir wollen am 1. Mai Nähe Praterstern ein Straßenfest abhalten, und laden alle Interessierten ein, sich an den Vorbereitungen zu beteiligen. Mit dem Fest wollen wir unter anderem die Menschen im Bezirk zusammenbringen und die Vernetzung verschiedener Projekte fördern. Unsere Ideen reichen von Volxküche, Flohmarkt mit Kostnix-Stand, Zirkus und Straßenkunst über Siebdruck- und mobile Fahrradwerkstatt bis zu Lesungen, Musik- und Theateraufführungen. Dabei soll nicht nur ein Angebot geschaffen werden, sondern auch die Menschen aus der Umgebung, aber auch von anderswo, die Möglichkeit haben sich einzubringen und eigene Ideen umzusetzen. Gleichzeitig würden wir gern möglichst vielen selbstorganisierten und emanzipatorischen Projekten die Möglichkeit geben, sich auf dem Straßenfest vorzustellen.

Schließlich ist der erste Mai auch jenes Datum, an dem 1999 Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung getötet wurde - und eng damit verbunden ist die sogenannte "Operation Spring", eine rassistische Repressionswelle, die nach Marcus Omofumas Tod stattfand und die Black Communities in Österreich mundtot machen wollte (und großteils leider erfolgreich war). Zu Marcus Omofuma ist nach wie vor die Broschüre Ohne Aufenthaltstitel sehr empfehlenswert. Sie ist unter anderem in der W23 erhältlich.